Atem der Statuen
Werkeinführung
Musik: Atem der Statuen
Musik: Atem der Statuen, vielleicht:
Stille der Bilder. Du Sprache, wo Sprachen
enden, du Zeit,
die senkrecht steht auf der Richtung vergehender Herzen.
Gefühle zu wem? O du, der Gefühle
Wandlung in was?: in hörbare Landschaft.
Du Fremde: Musik. Du uns entwachsener
Herzraum. Innigstes unser, das, uns übersteigend,
hinausdrängt —, heiliger Abschied:
da uns das Innre umsteht
als geübteste Ferne, als andre
Seite der Luft,
rein,
riesig,
nicht mehr bewohnbar.
(Rainer Maria Rilke)
Dieses Gedicht ist eines der letzten Gedichte Rilkes. Für die moderne Leserin und den modernen Leser mutet es sicher sehr schwülstig an, dennoch haben mich einige Metaphern – „Atem der Statuen“, „Stille der Bilder“, „Sprache, wo Sprachen enden“, „hörbare Landschaft“ – immer wieder musikalisch beschäftigt, so auch in vorliegendem Ensemblestück. (Michael Amann)